Auch wenn „ästhetisches Aussehen“ oder die Empfindung von „Schönheit“ stark individuell und kulturell geprägt sind, gibt es doch eine Reihe von Kriterien dafür, was eine überwiegende Zahl von Menschen als „schön“ empfindet.
Für das Gesicht, den Mund, die Zähne spielt die Symmetrie eine wichtige Rolle, wobei festzuhalten ist, dass vollkommene Symmetrie eher selten ist. Gerade kleine „Unregelmäßigkeiten“ machen häufig die Unverwechselbarkeit und Individualität eines Menschen aus. Wichtig ist ein natürliches, d. h. auch altersgerechtes Aussehen; als gelungen kann man eine Arbeit betrachten, wenn sie für den Außenstehenden unsichtbar bleibt. Selbstverständlich sollte Ästhetik nicht auf Kosten der Gesundheit und Funktion angestrebt werden, z.B. keine gesunden Zähne vollständig beschliffen werden, um sie mit „perfekten“ Kronen zu versorgen.
Unsichtbare Füllungen
Die heute zur Verfügung stehenden Füllungswerkstoffe (composites) ermöglichen perfektes Arbeiten. Insbesondere im Bereich der Frontzähne sind durch die Schichttechnik für Aussenstehende nicht erkennbare Füllungen möglich. Es sind der Ersatz ganzer Ecken und Schneidekanten oder Korrekturen von Zahnformen möglich, z.B. das Schliessen von Lücken nach Zahnfleischrückgang (“Schwarze Dreiecke”).
Auch im Seitenzahnbereich werden Kunststofffüllungen angewendet. Während sie sich bei kleinen Defekten und minimalinvasiver Legetechnik bewährt haben, zeigen sie sich bei großen Rekonstruktionen im Langzeitvergleich gegenüber Inlays und auch Amalgamfüllungen deutlich unterlegen.
Keramik Inlays/Kronen
Wurden über viele Jahrzehnte große Defekte an den Zähnen mit metallischen Werkstoffen versorgt, versucht man heute aus verschiedenen Gründen weitgehend oder vollständig auf diese zu verzichten.
Zum einen zeigten sich, da oft mehrere Metallversorgungen im Mund vorlagen, elektro-chemische Reaktionen mit Korrosionerscheinungen an den unedleren Metallen. Zum anderen können Metalle z.B. zu hart sein (Nichtedelmetalle) und so erhöhte Abnutzungen an den gegenüber liegenden Zähne hervorrufen. Des weiteren ermöglichen Metalle nur eine eingeschränkte bis schlechte Ästehtik. Es stehen mittlerweile verschiedene Keramiken für alle Indikationen zur Verfügung. Diese sind elektrisch neutral, faktisch nicht löslich und ermöglichen eine hervorragende Ästhetik.
Eine Besonderheit bietet dabei das CEREC – System, bei dem keramische Inlays, Teilkronen und Vollkronen nach einem optischen Abdruck direkt am Behandlungsstuhl am PC entworfen und anschließend aus keramischen Blöcken gefräst werden.
Frontzahnkorrekturen
Auch gut gemachte Kunststofffüllungen an den Frontzähnen werden sich mit der Zeit verfärben, einzelne Zähne können durch Unfall oder Abnutzung zu kurz werden oder auch die ganze Front z. B. durch langjähriges Knirschen an den Schneidekanten abgenutzt und ausgefranst aussehen.
Eine elegante und wenig invasive Korrektur ist mittels der Eingliederung von hauchdünnen keramischen Verblendschalen möglich, sogenannter Verneers. Die Zähne müssen oft nur minimal präpariert werden und die Keramikschalen werden, nach sorgfältiger Planung und Ausführung mit dem und durch das zahntechnische Labor, vollflächig verklebt.
Stört in erster Linie die Zahnstellung und die Zähne sind sonst intakt, ist über einen Zeitraum von 3 – 6 Monaten mit klarsichtigen Schienen und ohne festsitzende Apparatur eine Korrektur möglich. Wir verwenden das sogenannte “harmonie” System. Das ist deutlich weniger kostenaufwändig als die klassische festsitzende Apparatur.
Tun sich im Alter durch zurückgehendes Zahnfleisch Lücken zwischen den Frontzähnen auf – sogenannte schwarze Dreiecke – können diese effektiv durch Kunststofffüllungen verengt oder auch geschlossen werden. Genauso kann man freiliegende und in der Regel dunklere Zahnwurzeln abdecken.
Zahnaufhellung
Im Laufe des Lebens werden die Zähne gelblicher und dunkler. Dieses ist ein natürlicher Vorgang und nicht krankhaft, die Geschwindigkeit und Ausprägung hängen in erster Linie vom Konsum farbintensiver Nahrungs- und Genussmittel ab, wie Tee, Kaffe, Rotwein oder auch das Rauchen.
Die in feinste Porösitäten des Zahnschmelzes eingelagerten Farbpigmente können zerstört werden, z.B. durch die Wirkung von Peroxiden. Die Zähne erscheinen dadurch heller.
Es gibt die Möglichkeit, mit hochkonzentrierten Bleichmitteln am Behandlungsstuhl zu arbeiten oder aber mit Hilfe einer Trägerschiene niedriger konzentrierte Mittel, dann für einen längeren Zeitraum, in Kontakt zu den Zähnen zu bringen. Methode Nummer eins geht schneller und ist erstmal auch kostengünstiger – es fallen keine Laborkosten an – , die Zähne können aber einige Tage empfindlich sein. Methode Nummer zwei geht langsamer, kann aber später ohne Zahnarztkonsultation wiederholt werden.
Der Effekt hält, wiederum stark abhängig von der Lebensführung, ca. 6 Monate an.