Zahnersatz

Sollte trotz aller Bemühungen doch der eine oder andere Zahn verloren gehen, so ist es in den meisten Fällen ratsam, diesen zu ersetzen. Sollte ein Zahn in der Front fehlen, gibt es in unserer Gesellschaft wohl nur sehr wenige Menschen, die das für sich akzeptabel finden; die Beeinträchtigung im öffentlichen Leben ist doch zu eklatant.

Viele Patienten denken aber, eine nicht gleich sichtbare Lücke im Seitenzahnbereich kann ruhig so bleiben, vor allem wenn sie auch nicht die Kautätigkeit beeinträchtigt. Diese Vorstellung ist allerdings sehr trügerisch, da nämlich langfristig folgenschwere Veränderungen auftreten.

  • Die der Lücke benachbarten Zähne kippen in diese hinein und werden zunehmend falsch, und zwar nicht mehr entlang ihrer Achse, belastet; außerdem fehlt die Abstützung zum Nachbarzahn – Zahnlockerungen sind vorprogrammiert.
  • Durch die Zahnkippung entstehen einerseits Nischen und andererseits schmale neue Lücken, wo sich vermehrt Speisereste festsetzen – in absehbarer Zeit bilden sich Zahnfleischtaschen.
  • Der/ die Zähn/e im Gegenkiefer wachsen aus ihrem Zahnfach heraus, da ihnen der Gegendruck fehlt.
  • Die resultierende Fehlstellung ganzer Zahngruppen verursacht Störungen der Kau- und Mahlbewegungen, die sich auf das Kiefergelenk fortsetzen.
  • Einmal ausgebildete Kiefergelenksprobleme können zu weiter ausstrahlenden Schmerzen im gesamten Kopfbereich führen und sind sehr schwer und nur mit großem Aufwand therapierbar.

Brücken und Prothesen

Wie schon in der Einführung erläutert spricht vieles dafür, fehlende Zähne zu ersetzen. Seit vielen Jahrzehnten geschieht das mit fest an vorhandenen Zähnen befestigten Brücken oder herausnehmbaren Prothesen. Beide Versorgungsformen haben ihre Berechtigung und können bei sorgfältiger Fertigung und guter Nachsorge über viele Jahre ihren Dienst leisten.

Festsitzender Zahnersatz vermittelt nicht nur eher das Gefühl, “eigene Zähne ” zu haben, er hat  auch die längerfristige Prognose und wirkt strukturerhaltend. Durch Vollkeramische Systeme ist eine hervorragende Ästhetik möglich. Nachteilig ist die Tatsache, dass die tragenden Zähne (Brückenpfeiler) für die Verankerungskronen beschliffen werden müssen. Dieser Nachteil ist besonders bei bis dato karies- und füllungsfreien Zähnen eminent.

Herausnehmbarer Zahnersatz kann eher als Fremdkörper empfunden werden, hat aber auch einige Vorteile; er lässt sich leicht reinigen, kann große Defekte des Kieferkamms ersetzen und ist einfach zu erweitern, wenn weitere Zähne verloren gehen. Es  ist z.B. über sogenannte teleskopierende Kronen eine sehr sichere Verankerung an den Restzähnen möglich, was zu hohem und langjährigen Tragekomfort führt.

Implantologie

Implantate sind aus der modernen Zahnheilkunde nicht mehr wegzudenken; eröffnen sie doch für viele Behandlungssituationen neue Perspektiven und in der Konsequenz einen echten Gewinn an Lebensqualität.

Es werden dafür zylindrische/ schraubenförmige Hohlkörper in den dafür präparierten Knochen eingebracht und nach einer Einheilzeit darauf Kronen/ Brücken oder ganze Prothesen befestigt. Werden mehrere Implantate nach dem Einbringen miteinander fest verbunden, können diese mit hoher Erfolgsaussicht sofort belastet werden. Besonders prägnant ist das beim Konzept “all on four”,  wo ein vorher zahnloser Kiefer praktisch sofort nach der Implantation mit einem festsitzenden Ersatz versorgt wird, der schon vor der Operation angefertigt wurde.

Die ganz überwiegende Zahl der seit Jahrzehnten eingesetzten Implantate sind aus Titan oder Titanlegierungen, Formen und Oberflächen wurden optimiert. Es konnte allerdings auch festgestellt werden, dass Partikel aus der Titanoberfläche gelöst werden und sogar Sensibilisierungen und Allergisierungen auftraten.

Deshalb erscheint es mir wichtig – gerade in der heutigen Zeit – , dass die in den Körper eingebrachten Fremdkörper, und das sind Implantate schlussendlich, keine Belastung (Störfelder, Allergien, Vergiftungen) für das Gesamtsystem darstellen. Aus diesem Grunde  verwenden wir überwiegend das biocer – Implantatsystem, dem eine hohe Biokompatibilität bescheinigt ist.